Dozent wirft kritischen Blick auf Weiterbildungen an den Hochschulen
Unter dem provokativen Titel «Weiterbildung ist Antibildung» beleuchtet Urs Hafner, Dozent und Wissenschaftsjournalist, in der Bildungsbeilage der «NZZ» die tertiäre Weiterbildung, die für die Hochschulen ein einträgliches Geschäft ist. Laut Bundesamt für Statistik habe die HSG St. Gallen 2019 damit über 50 Millionen Franken eingenommen, die Universität Zürich über 20, Basel rund 10, Bern gut 8 Millionen.
Weiterbildungsmassnahmen seien eigentlich für Menschen ohne nachobligatorischen Schulabschluss und berufliche Grundbildung gedacht gewesen, damit diese den Anschluss nicht verlieren, so Hafner. Inzwischen weise die Schweiz zwar international eine der höchsten Weiterbildungsquoten auf, doch das anvisierte Ziel habe man verfehlt: Wer einmal abgehängt ist, holt kaum mehr auf. Schlimmer noch: Der Bildungsgraben vertiefe sich, da vor allem Menschen mit abgeschlossener Lehre oder einem Studium sich weiterbilden. So verschärften die Universitäten soziale Ungleichheiten.