Die Diversität in der synchron-hybriden Lernumgebung

Bildungsmacher | IPC Akademie AG

Für Bildungseinrichtungen sowie für Ausbildner stellen die Angebote zum synchron-hybriden Lernen eine ganz neue Herausforderung dar. Denn hinsichtlich der Durchführung von solchen Lernarrangements stehen keine oder lediglich wenige Erfahrungswerte zur Verfügung. Deshalb gilt es, den Unterrichtsablauf so präzise wie möglich vorzubereiten.

Bei den synchron-hybriden Lernangeboten werden Elemente der Präsenzschulung sowie jene des E-Learnings miteinander kombiniert. Diese Lernform wird auch als Blended Learning bezeichnet. Dabei werden die digitalen sowie physischen Unterrichtsräume miteinander verbunden. Synchron-hybride Lehrveranstaltungen ermöglichen den Kursteilnehmenden, gleichzeitig vor Ort oder virtuell das Unterrichtsgeschehen zu verfolgen.

Die Kursleitenden sollen auch in diesem Unterricht bestmöglich auf die individuellen Erwartungen der Kursteilnehmenden eingehen. Denn die Lernenden vor Ort und die virtuell am Unterricht teilnehmenden Lernenden haben verschiedene Bedürfnisse. Alle Teilnehmenden sollen sich störungsfrei miteinander austauschen können.

Es ist von zentraler Bedeutung, dass ihr die Lerngruppe vor Ort wie auch jene, die online am Unterricht teilnimmt, von Anfang an als Einheit betrachtet und alle Lernenden gleichberechtigt in das Unterrichtsgeschehen einbindet. Weiter sind ausschliesslich Methoden zu verwenden, die sich für sämtliche Teilnehmenden eignen.

Nutzt das flexible Lehrmodell für euren Unterricht

Die Bildungseinrichtungen sind aktuell gefordert, sich dauernd auf neue Bedingungen und Situationen einzustellen. Deshalb stellen sie den Auszubildenden neue Lernmodelle zur Verfügung, welche am besten den heutigen Anforderungen gerecht werden.

Das synchron-hybride Unterrichtsmodell hat sich als flexibel einsetzbar erwiesen. Diese Unterrichtsform bietet den Lernenden zahlreiche Vorteile:

  • Sie können ortsunabhängig lernen,
  • sich selbstbestimmt Wissen aneignen,
  • individuelle Lernwege verwenden,
  • individuelle Präsentationstechniken nutzen.

Personalisiertes Lernen ist dank dieser Lernumgebung zu jeder Zeit möglich.

Auch bei der synchron-hybriden Lernumgebung kann ich alle Elemente des Präsenzunterrichts nutzen. Zugleich kann ich das Wissen anhand interaktiver Elemente vermitteln. Hierfür bietet sich unter anderem die Nutzung eines Webinars an.

Doch, wie lässt sich eine synchron-hybride Lernumgebung optimal umsetzen? Und, welche Methoden ermöglichen den Kursteilnehmenden, einen bestmöglichen Nutzen aus diesen Lernerfahrungen herauszuholen?

Welche Aspekte muss ich beim synchron-hybriden Unterricht besonders beachten?

Bei der Auswahl der passenden Lehrmaterialien geht ihr am besten immer mit Bedacht vor. Zudem gilt es, eure Wirkung als Kursleitende sowie jene von anderen Kursteilnehmenden gezielt zu steuern. Dieser sozialpsychologische Aspekt trägt wie bei anderen Lernumgebungen massgeblich zum Lernerfolg der Lernenden bei.

Achtet besonders darauf, auf die vielfältigen Bedürfnisse aller Auszubildenden einzugehen. Führt den Dialog immer gleichberechtigt mit sämtlichen Lernenden. Definiert eure Rolle als Kursleitende so, dass sie für die Lernenden vor Ort wie auch für die virtuell am Unterricht teilnehmenden Lernenden stimmig ist.

Im Vergleich zu traditionell durchgeführten Kursen erfordert diese Lernumgebung neue Gesprächsregeln sowie neue Verhaltensregeln, weil sich die Lernenden an unterschiedlichen Orten befinden. Gewährleistet also, dass sich alle Kursteilnehmenden zu jeder Zeit störungsfrei untereinander austauschen können.

Welche Vor- und Nachteile hat der synchron-hybride Unterricht?

Doch, wie effektiv ist die synchrone Hybridlösung in der Praxis? Gemäss der New York Times zeigen die Lernenden im Vergleich zu herkömmlich Unterrichteten ähnliche oder sogar bessere Leistungen. Hauptsächlich das ortsunabhängige Lernen empfinden viele Kursteilnehmende als vorteilhaft. Die Online-Teilnahme am Unterricht ermöglicht zudem, die Schulraumatmosphäre virtuell nachzuempfinden und mit anderen Teilnehmenden zu interagieren.

Allerdings gilt es darauf zu achten, dass sich alle Lernenden gleichberechtigt am Unterrichtsgeschehen beteiligen können. Ein dynamischer Dialog zwischen den Kursteilnehmenden vor Ort und den virtuell Zugeschalteten soll möglichst während der gesamten Lektion aufrechterhalten bleiben.

Allerdings können Audioverzögerungen sowie weitere technische Störungen die Gespräche massiv beeinträchtigen. Diese Beeinträchtigungen können die Motivation bei allen Lernenden beeinflussen. Diesen Umstand gilt es besonders bei euren Unterrichtsvorbereitungen zu berücksichtigen.

Um einen reibungslosen Unterrichtsablauf zu gewährleisten, ist es also von grosser Bedeutung, dass ihr eine funktionierende Technologie im Unterricht einsetzt. Weiter seid ihr bei allfälligen technischen Störungen gefordert, sofort der Situation angemessen zu reagieren.

Es ist für die Lernenden wichtig, dass sie das Klassenzimmer in einer ähnlichen Weise wie die anderen Kursteilnehmenden vor Ort erleben dürfen. Hochwertige Videoübertragungen stellen diese uneingeschränkte Teilnahme am Unterrichtsgeschehen sicher.

Auch die vorhandene Audioqualität muss den Bedürfnissen der Lernenden entsprechen. Eine hochwertige Mikrofonausrüstung gewährleistet, dass die Online-Lernenden störungsfrei Beiträge zum Unterrichtsgeschehen leisten können.

Worauf soll ich beim synchron-hybriden Unterricht besonders achten?

  • Ich spreche laut und deutlich, damit ich von allen Kursteilnehmenden bestens verstanden werde.
  • Ich achte darauf, dass die Teilnehmenden die Stummschaltung so wenig wie möglich verwenden.
  • Ich gewährleiste, dass die uneingeschränkte Kameraansicht während der gesamten Unterrichtszeit vorhanden ist.
  • Während ich spreche, suche ich stets zu allen Lernenden den Blickkontakt.
  • Im Unterricht lasse ich ausschliesslich Aktivitäten durchführen, die für alle Kursteilnehmenden geeignet sind. Beispiele hierfür sind:
    – das Senden von Chat-Nachrichten,
    – das Durchführen von Online-Umfragen oder
    – das Erstellen digitaler Rückmeldungen zu Beiträgen von Lernenden.
  • Ich ermutige die Teilnehmenden, sich durch Beiträge sowie durch nonverbales Feedback am Unterrichtsgeschehen zu beteiligen.
  • Weiter nutzte ich verschiedene Lernplattformen, damit die Kursteilnehmenden die digitalen Medien sowie die elektronischen Geräte aktiv verwenden können.
  • Ich unterrichte teilnehmerorientiert, damit die Kursteilnehmenden Verantwortung für ihr Lernen übernehmen können und sich aktiv mit dem Lerninhalt auseinandersetzen.
  • Im Unterricht baue ich bewusst frontal- sowie projektorientierte Sequenzen ein.

Gut strukturierter didaktischer Aufbau

Im Unterricht verfolge ich einen klar strukturierten Ablauf. Sofort setzen sich die Lernenden aktiv mit dem Unterrichtsstoff auseinander. Vor Beginn jeder Lektion stelle ich mir die folgenden Fragen: Welcher Lerninhalt soll in der Lektion behandelt werden? Und, über welchen Lernfortschritt sollen die Kursteilnehmenden nach dem Unterricht verfügen? Definiert also zuerst das Unterrichtsziel der Lektion. Dann legt ihr die geeignete Didaktik fest und schliesslich bestimmt ihr die jeweils passenden Methoden.

Die Lernenden sollen die didaktische Strukturierung der Lektionen immer nachvollziehen können. Mit einer geschickt ausgewählten Frage oder mit einer Herausforderung beginnt ihr den Unterricht optimal. Die Lernenden bearbeiten in einem weiteren Schritt die Aufgabenstellungen anhand des neu erworbenen Wissens. Beim Einsatz der jeweiligen Methoden ist darauf zu achten, dass sich die Lernenden vor Ort wie auch die Online-Zugeschalteten gleichwertig einbringen können.

Effektive und effiziente Lernzeit für alle Lernenden

Verschiedene Methoden können hochwertige Lernresultate realisieren. Die effektive Lernzeit ist entscheidend, wie viel Wissen sich die Kursteilnehmenden aneignen können. Ihr könnt etwa anhand eines sokratischen Gesprächs die Denkprozesse der Lernenden anregen. Alternativ stellt ihr den Kursteilnehmenden Methoden zur Verfügung, die es ihnen erlauben, sich anhand von Interaktionen selbstbestimmt Wissen anzueignen. Wichtig für das synchron-hybride Lernen ist allerdings, dass sich die ausgewählten Methoden für den Unterricht im Klassenzimmer wie auch für das digitale Setting eignen.

Das Vorwissen der Lernenden aktivieren und die Lernenden individuell fördern

Hochwertiger Unterricht spricht unterschiedliche Leistungsniveaus an. Die Ausbildner aktivieren durch gezielt eingesetzte Aktivitäten das Vorwissen der Lernenden und gehen auf die individuellen Bedürfnisse der Kursteilnehmenden ein. Die Kursteilnehmenden reflektieren, vertiefen, überprüfen und dokumentieren ihr Wissen auf vielfältige und individuelle Weise. Auch beim synchron-hybriden Lernen fördert ihr die Lernenden individuell. Dieser Aspekt ist beim Aufbau der Lektionen sowie bei den Gruppenbildungen zu berücksichtigen.

Eine optimal vorbereitete Lernumgebung ermöglicht einen effizienten Unterricht

Die Lernenden brauchen eine bestens vorbereitete Lernumgebung. In dieser sollen die Auszubildenden Erfahrungen sammeln, üben, sich austauschen, forschen und experimentieren dürfen. Bei der Vorbereitung ist insbesondere darauf zu achten, dass die verfügbaren Aktivitäten sowie die erzielten Unterrichtsergebnisse für alle Lernenden zugänglich gemacht werden.

Quellenangaben:
Sport Mental Akademie
PHZH
Wikipedia
Unterrichten.Digital
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Erwachsenenbildung

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Autor

Name: Roger Erni

Beruf: Geschäftsführer

Website: IPC Akademie

Motto: „Neue Wege und Herausforderungen erfordern neue Methoden und Herangehensweisen“

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Roger Erni

Die IPC Akademie AG steht für individuelles Performance Coaching und hat es sich zum Ziel gesetzt, hochwertige Aus- und Weiterbildungen sowie Schulungen und Coachings für Unternehmen und Privatpersonen anzubieten. Unser Anspruch ist es, unsere Teilnehmer erstklassig zu betreuen, qualitativ hochwertig zu fördern und unsere Trainings persönlich und individuell zu gestalten.