Bachelor für Berufsleute abgeschmettert

Nachdem sich die Kommission für Wissenschaft, Bildung und Kultur des Ständerats im Februar noch einstimmig dafür ausgesprochen hatte, hat der Rat selber den «Professional Bachelor» und «Professional Master» vorläufig beerdigt. Universitäten und Fachhochschulen leisteten erfolgreich Widerstand, um ihre akademischen Titel zu verteidigen, schreibt der «Tages-Anzeiger».

Schweizer Berufsleute gelten zwar als überdurchschnittlich gut ausgebildet. Doch wenn sie sich für eine Stelle im Ausland bewerben, kommen sie oft gar nicht erst in die engere Wahl – oder müssen sich mit weniger Lohn begnügen. Das liege am Titel, ist der Berner SP-Nationalrat Matthias Aebischer überzeugt: Anders als die Konkurrenz aus dem Ausland erhalten hiesige Berufsleute nämlich keinen Bachelor oder Master, wenn sie sich nach der Lehre weitergebildet haben.

Für ihren tertiären Abschluss müssen sie sich mit Ausdrücken wie diplomierte Pflegefachfrau HF, diplomierter Hotelier-Gastronom HF oder diplomierte Maschinenbauingenieurin HF begnügen. Oder sich mit der Bezeichnung «Advanced Federal Diploma of Higher Education» behelfen, welche das Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation geschaffen hat. Doch beides werde im Ausland nicht verstanden, so Aebischer.