Wenn künstliche Intelligenz bei Online-Prüfungen verräterische Augenbewegungen erfasst

Quantic, ein US-Startup, das MBA-Kurse für knapp 10 000 Dollar anbietet, gilt unter Weiterbildungstechnologie-Experten als Vorbild: Hier ist fast alles, von der Prüfung der Unterlagen bis zu den einzelnen abrufbaren Kursen, der Administration und den Abschlussprüfungen, voll digitalisiert. Die Steuerungssoftware kümmert sich um die «richtige» Kombination der Inhalte, der Lehrpersonen und der Reihenfolge der einzelnen Lektionen. Dies schreibt die «Handelszeitung» in einem Online-Beitrag.

Weiterbildungseinrichtungen bilden laut Jonathan Knee, Digitalisierungsspezialist an der Columbia Business School in den USA, ein Anwendungsgebiet, in dem die Nutzung von künstlicher Intelligenz sinnvoll ist, weil hier die Netzwerkeffekte verstärkend wirken: Die Kontrolle von Zitaten bei Qualifikations- und Abschlussarbeiten durch KI-Systeme etwa macht die Systeme insgesamt besser – und alle Beteiligten haben viel von solchen Verbesserungen.

Gleiches gilt für weitere Themen in der Weiterbildung, etwa Online-Prüfungen. Gemäss dem indischen Startup Talview kann man mit einfachee Varianten der Gesichtserkennung und der Analyse von Augenbewegungen abzuschätzen, ob jemand sich korrekt durch den Prüfungsstoff durcharbeitet – oder weitere Quellen hinzuzieht, beispielsweise via Telefon oder Messenger-App auf dem Handy. Nicht nur solche systematischen Manipulationsmöglichkeiten, auch die Sicherstellung des Datenschutzes bilden derzeit die grössten Herausforderungen bei der Nutzung von künstlicher Intelligenz in der Weiterbildung.